Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK)

Ziel der Projekte Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) ist die Schaffung zusätzlicher, attraktiver und kundenfreundlicher Laufwege insbesondere für den Schienengüterverkehr (SGV). Dadurch wird eine Entlastung der bestehenden Laufwege (über Rangierbahnhof (Rbf) München Ost und Münchner Südring) und damit eine Verbesserung des Eisenbahnverkehrs im Münchner Osten erreicht.

Durch die Daglfinger Kurve werden die Güterverkehre der ABS 38 München–Mühldorf–Freilassing und aus München-Riem Umschlagbahnhof direkt an den Nordring angebunden.

Die Truderinger Kurve schafft zwischen München-Trudering und München-Riem Umschlagbahnhof eine direkte Verbindung für die Güterverkehre aus Italien und Österreich (Brenner).

Beide Kurven entlasten zudem den Rangierbahnhof München Ost und den im Mischverkehr betriebenen Südring.

Teil des Projektumfangs ist neben Anpassungen der bestehenden Gleisanlagen, der Leit- und Sicherungstechnik und der Oberleitung ebenfalls die Realisierung eines S-Bahn Abstell- und Wendegleises sowie eines zusätzlichen Bahnsteigzugangs von Westen aus im Bahnhof Riem.

Die beiden Kurven sind essentiell, nicht nur, um den Transport von Gütern aus Italien und Österreich in Richtung Norden zu verbessern. Sie ermöglichen auch eine effizientere Logistik für Güter aus Südostbayern (ChemDelta Bavaria), an die Häfen in Bremerhaven und Hamburg im Norden und in Richtung Brenner im Süden. Durch die Entflechtung von Personen- und Güterverkehr werden Kapazitäten erweitert und Engpässe aufgelöst, zudem werden Mensch und Natur durch die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene entlastet, insbesondere durch Lärmschutzmaßnahmen entsprechend den gesetzlichen Vorgaben.

Den aktuellen Flyer mit allen Informationen zum Projekt finden sie hier.

Projektübersicht Daglfinger Kurve und Truderinger Kurve aus dem aktuellen Flyer, zur Ansicht bitte anklicken (Karte: schematische Darstellung)

Häufig gestellte Fragen

Wie werden die Schallschutzmaßnahmen entlang der Strecke aussehen?

Im Rahmen der aktuellen Planungsphase, der Entwurfsplanung, wird von Gutachtern ein umfangreiches Schall- und Erschütterungsgutachten für das gesamte Planungsgebiet erstellt. Aus diesem werden dann konkrete Maßnahmen abgeleitet, um die gesetzlich vorgeschrieben Grenzwerte der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung einzuhalten. Da wir uns erst mitten in der Entwurfsplanung befinden und das Gutachten noch nicht fertiggestellt ist, können wir noch keine detaillierten Aussagen zu den Themen Lärmschutz und Erschütterungen treffen.

Erst nach Abschluss des Gutachtens können wir eine genaue Auskunft dazu geben, wo und welche Schall- und Erschütterungsmaßnahmen geplant sind.

Wie viele Züge werden künftig auf den Strecken fahren?

Anbei finden Sie eine Auflistung der Zugzahlen, die für die Projekte Daglfinger und Truderinger Kurve und Truderinger Spange gemäß Prognose 2030 des BMVI angesetzt sind. Für die Truderinger Spange werden zusätzlich die IST-Zahlen auf der Bestandsstrecke dargestellt.

Wird es Ausgleichsflächen geben?

Die Umwelt wird im Rahmen der Entwurfsplanung kartiert. Durch den Bau einer Bahntrasse sind Eingriffe in Natur und Landschaft zwar häufig unvermeidbar, sie können aber gemindert oder ausgeglichen werden. Wenn unvermeidbare Verluste an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen nicht vor Ort zu kompensieren sind, wird an anderer Stelle für gleichwertigen Ersatz gesorgt. Aus der abgeschlossenen Kartierung in Verbindung mit dem unvermeidbaren Eingriff ergibt sich der Ausgleichsbedarf. Unsere Gutachter entwickeln konkrete Maßnahmen, um die Eingriffe auszugleichen oder zu ersetzen. Dazu müssen geeignete Flächen ermittelt und ggf. erworben werden.

Wie wird die Kompatibilität der Baumaßnahmen mit dem Ausbau Daglfing – Johanneskirchen sichergestellt?

Das Vorhaben „viergleisiger Ausbau Daglfing – Johanneskirchen“ wird bei den Planungen zur Daglfinger und Truderinger Kurve und Truderinger Spange berücksichtigt, so dass das Projekt aufwärtskompatibel geplant wird für den erst in einigen Jahren später angedachten viergleisigen Ausbau.

Im Rahmen der Vorplanung findet für das Projekt des viergleisigen Ausbaus Daglfing – Johanneskirchen eine Untersuchung der grundsätzlich vorstellbaren Ausbauvarianten (Ausbau im Tunnel / Ausbau im Trog / ebenerdiger Ausbau) statt. Das Projektteam der DTK befindet sich mit den Kollegen für den viergleisigen Ausbau im ständigen Austausch, um südlich vom Bahnhof Daglfing den besten Anschluss zwischen beiden Projekten herzustellen. Eine Vorfestlegung der Ausbauvariante des viergleisigen Ausbaus (Tunnel / Trog / ebenerdig) erfolgt durch das Projekt Daglfinger Kurve nicht.

Was passiert mit dem Hüllgraben?

Das Projektteam ist bereits seit Herbst 2017 in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Landeshauptstadt München bzgl. des Hüllgrabens.

Im Rahmen der Vorplanung werden mögliche Varianten untersucht und bewertet. Am Ende wird eine Vorzugsvariante festgelegt, die im weiteren Planungsverlauf verfolgt wird. Eine dieser Varianten ist die Dükerung des Hüllgrabens. Diese Überlegung, den Hüllgraben in eine Rohrleitung unterhalb der neuen Bauwerke der DTK zu verlegen (Dükerung) widerspricht allerdings der EU-Wasserrahmenrichtlinie und wird derzeit nicht weiter beplant.

Aktuell wird eine großräumige südliche Umverlegung des Hüllgrabens mit Einleitung in den Truderinger Hüllgraben untersucht. Dies stellt die Vorzugsvariante im Rahmen der Vorplanung da. Der offen gelegte Teil im Gewerbegebiet Daglfing bleibt auch bei einer Umverlegung erhalten.

Was wird genau an der Thomas-Hauser-Straße gemacht? Wird die Straße zweispurig?

An der Thomas-Hauser-Straße entsteht östlich zur bestehenden Eisenbahnüberführung eine neue Eisenbahnüberführung. Das bestehende Brückenbauwerk ist nicht Teil unseres Projektes. Für die neu entstehende Brücke fordert die Stadt München eine lichte Weite von 11,50 m, damit für die langfristige Verkehrsentwicklung eine Ausstattung mit Geh- und Radweg an beiden Seiten möglich wird.

In weiterer Folge der Thomas-Hauser-Straße wird – aufgrund der neuen Eisenbahnüberführung – der Kreuzungspunkt zur Xaver-Weismor-Straße angepasst werden. Im weiteren Straßenverlauf wird dann der Bahnübergang (BÜ Thomas-Hauser-Str.) beseitigt und stattdessen eine Straßenüberführung mit Geh- und Radweg hergestellt werden.

Was passiert mit der Straßenüberführung an der Riemer Str.?

In Abstimmung mit der Stadt München entsteht an der Xaver-Weismor-Straße eine Fuß- und Radwegunter- oder überführung. Es wird mit baulichen Maßnahmen sichergestellt werden, dass Autos diese Unter-/Überführung nicht als Schleichweg oder Abkürzung nutzen können.

Was ist ein Trog?

Ein Trog ist ein tiefer gelegtes Bauwerk, welches, anders als der Tunnel, nach oben hin offen ist und nicht komplett unter der Geländeoberkante verläuft. Ein Trog besteht aus seitlichen Stützwänden und einer geschlossenen Sohle. Die Sohle ist dabei in der Regel als Rampe ausgebildet, auf welchem die Schiene geführt wird. Der Trog dient als Einfahrt in eine Unterführung oder in ein tunnelartiges Bauwerk.