Mit der „Einhausung“ gelingt im Projekt DTK ein großer Durchbruch – für die Anwohnenden

Die „Einhausung“ eines Streckenabschnitts im Projekt Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) ist ein Planungscoup für alle Beteiligten. Vor allem profitieren von dieser Lösung die vom Bahnausbau betroffenen Anwohnenden im Münchner Osten. Das stimmt die Bürgerinitiative als Anwohnendenvertretung zufrieden wie auch alle weiteren Beteiligten: das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) als Auftraggeber, der Freistaat Bayern sowie die Landeshauptstadt München als Mitfinanziers. Eine Vereinbarung dazu haben sie nun besiegelt.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (rechts) und DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber mit den unterzeichneten Verträgen (Quelle: StMB). Der Vertrag mit der Landeshauptstadt München wurde ebenfalls bereits unterzeichnet.

Ein Bauwerk mit Potenzial: Anwohnende schützen, Verkehr beruhigen, Stadtteil verschönern

Mit der Einhausung kann die Bahnstrecke zwischen Trudering und Daglfing auf einer Länge von etwa 700 m vom Umfeld abgeschirmt werden. Dreht man die Perspektive um, erhalten die Anwohnenden im Stadtgebiet künftig einen großen Schutz vor Einflüssen der naheliegenden Bahnstrecke. Denn: „Durch die Einhausung verläuft die Bahnstrecke geräuscharm unter der Erde, was zugleich auch eine Beruhigung des Straßenverkehrs mit sich bringt. Zudem werten frei werdende Flächen und eine Bachumverlegung das Gebiet städtebaulich deutlich auf“, erklärt Markus von Glasenapp, der Leiter der DTK.

Erster Visualisierungsentwurf zur Einhausung.

Bahn, Freistaat und Landeshauptstadt machen den Weg frei

Die Planungsidee der Einhausung kam Ende 2023 in Gesprächen des Projekts DTK mit dem Freistaat Bayern auf. Das Bahnprojekt prüfte die Idee und führte Abstimmungen mit dem Auftraggeber BMDV. Lange war nicht klar, wie die Mehrkosten einer solchen Planungslösung finanziert werden können. Jetzt kam der Durchbruch: Die Mehrkosten in Höhe von etwa 16 Millionen Euro teilen sich Freistaat und Landeshauptstadt zur Hälfte. Gemeinsam mit der DB sind so die Voraussetzungen geschaffen, die Einhausung in die Realität umzusetzen.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Die Stärkung der Schiene kann nur gelingen, wenn der erforderliche Ausbau auch die Anliegen der unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Für eine solche Lösung hat sich der Freistaat Bayern bei DB und Bund starkgemacht.“

Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB: „Mit der Entscheidung für die Einhausung zwischen Trudering und Daglfing haben wir große Verbesserungen für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Region erreicht: Es wird für die Menschen entlang der Strecke deutlich leiser. Damit sorgen wir für mehr Akzeptanz für den wichtigen Ausbau der Strecke. Denn wir wollen mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene bringen. So etwas gelingt aber nur gemeinsam. Deshalb gilt mein Dank der Bürgerinitiative, der Landeshauptstadt München, dem Freistaat Bayern und dem Bundesverkehrsministerium.“

Wertschätzender Dialog mit dem Projektumfeld wichtig für das Planungsgeschehen

Lange Jahre gelang mit Blick auf die Führung der Bahntrasse im Münchner Osten weder eine Einigung noch ein Kompromiss aus Anwohner- und Projektideen. Das änderte sich mit dem Aufkommen der Einhausungsidee. Dadurch haben vor allem auch die Bürgerinitiative TDKS und die Bahn zueinandergefunden. Regelmäßige Treffen in der Projektzentrale, Telefonate und gegenseitige Updates kennzeichnen den eingeschlagenen, sehr konstruktiven Dialogweg. Der Initiative von DTK-Leiter Markus von Glasenapp auf Projektseite und von BI-Vorsitzenden Peter Brück auf Anwohnerseite sei Dank. „Es ist wichtig für uns als Projekt, die im Stadtteil aufkommenden Fragen, Bedenken zu aktuellen Planungsentwicklungen zu kennen.“ Darüber spricht das Projekt DTK auch mit dem Bezirksausschuss Trudering-Riem. Und natürlich sind auch der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München mit deren Mobilitäts- sowie Baureferat eingebunden. „Mit diesem durchweg befriedeten Projektumfeld im Rücken kann das Infrastrukturprojekt DTK weiterhin konsequent die Planung fortführen und letztlich zum Abschluss bringen“, sagt DTK-Leiter Markus von Glasenapp.

Gemeinsam am runden Tisch: Vertreter der BI (Peter Brück ganz rechts) und DTK (Markus von Glasenapp 3.v.l.)

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