Konstruktiver Dialog für Bahnausbau in Dorfen
In einem gemeinsamen Gespräch mit Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat der Bahnausbau für Südostbayern einen wichtigen Schritt genommen. Die Stadt Dorfen soll für eine gewünschte alternative Planung bis Oktober einen Faktencheck vorlegen, um mögliche finanzielle und terminliche Risiken auszuschließen. Dies soll auch den Vergleich ermöglichen zwischen der Vorzugsvariante der Bahn – eine ebenerdige Umfahrung der Stadt auf der Bestandstrasse mit Schallschutz – und dem Wunsch der Stadt Dorfen. Diese will die Bahnstrecke in einem breiten Trog durch das Isental führen.
Im Oktober sollen diese Punkte dann in einer gemeinsamen Klausurtagung besprochen werden. Der Projektleiter der Deutschen Bahn, Klaus-Peter Zellmer stellte fest, dass die vorgelegte Alternativplanung durch einen Verkehrsberater viele offene Fragen und augenscheinlich technische Mängel aufweise, auch seien Fragen des Natur- und Artenschutzes sowie der baulichen Umsetzung nicht geklärt. Nach aktueller Einschätzung der DB bestünde ein finanzielles Risiko im hohen zweistelligen Millionenbereich und ein Terminverzug von bis zu fünf Jahren. „Die Klausurtagung sehe ich als wichtigen Schritt an, klare und vergleichbare Zahlen sowie Transparenz für den weiteren Planungsprozess zu schaffen“, so Zellmer.
Die Bahn selbst plant im Rahmen der ABS 38 in Dorfen bisher einen etwa 400 bis 500 Meter langen Trog westlich des Bahnhofs, ebenso drei Straßenüberführungen, eine Eisenbahnüberquerung und weitere Schienenquerungen. Stattdessen will die Stadt Dorfen eine tiefergelegte Trasse auf einer Länge von 4,4 Kilometern, mit einer maximalen Aushubtiefe von 9 Metern und einer maximalen Breite von ca. 48 Metern im Endzustand.
- Hier gibt es weitere Infos und Visualisierungen der DB-Variante
- Sehen Sie hier die Präsentation der DB beim BMVI am 01.09.2020
- Diesen Fragenkatalog hat die DB auf Basis der Unterlagen von Vieregg Rössler entwickelt. Er zeigt die große Menge an Schwachstellen im Vieregg-Vorschlag auf, die im Falle einer Vorschlagumsetzung nachzubessern wären.
- Der Film (s.u.) visualisiert den mängelbehafteten Alternativvorschlag des Beratungsbüros Vieregg Rössler, das die Stadt Dorfen eigenständig beauftragt hatte.