Bahn und Burghausen wollen bei der Elektrifizierung gemeinsam zum Ziel kommen

Eine Bahn-Delegation mit Vertretern der Ausbaustrecke München – Mühldorf – Freilassing (ABS 38) und der Südostbayernbahn (SOB) besuchte gestern die Stadtratssitzung im Stadtsaal von Burghausen. Bürgermeister Florian Schneider hatte mit seiner Einladung dem Großprojekt einen vorauseilenden Gefallen getan. Denn: „Auch unser Anliegen ist es, die aktuellen Entwicklungen im Planungsabschnitt 4 (PA 4) unserer Ausbaustrecke in allen betroffenen Gemeinden noch in diesem Jahr vorzustellen“, betonte Sven Kluba, Leiter ABS 38 West (von Markt Schwaben über Mühldorf bis Burghausen).

Planfeststellung zur Elektrifizierung im Visier

Die Bahnstrecke im etwa 25 Kilometer langen Streckenabschnitt von Tüßling nach Burghausen soll elektrifiziert werden. Aktuell läuft dazu die Entwurfsplanung auf Hochtouren. Ende des Jahres werden voraussichtlich die Planfeststellungsunterlagen beim EBA eingereicht. Zuvor möchte das Projektteam den Kommunen aufzeigen, wo genau welche Maßnahmen in welchem Zeitraum vorgesehen sind. Der gestrige erste Stadtratsauftritt in Burghausen hat die Serie von Gemeindebesuchen im PA 4 eröffnet.

Projektleiter Michael Haberl präsentierte zunächst den allgemeinen Projektrahmen der ABS 38 mit einem Fokus auf die Elektrifizierung. „Dadurch erfolgt die Umstellung von Diesel- auf Elektroloks beim Schienenausbau, was die gute Umweltbilanz der Deutschen Bahn im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern noch weiter gesteigert. Denn Elektroloks stoßen bis zu 30 Prozent weniger CO2 aus“, erklärte Michael Haberl. Doch bevor diese anrollen, sei die Strecke entsprechend umzubauen – insbesondere auch durch die Errichtung von Oberleitungsmasten alle 50 bis 70 Meter.

Abstimmung zum Brückenumbau in Burghausen läuft

„In der Nähe von Burghausen zum Beispiel ist eine Brücke zu niedrig, die wir erneuern, damit die Oberleitung darunter durchlaufen kann“, sagte Michael Haberl. Zum Brückenumbau und daran gebundenen Umleitungsmaßnahmen sind die Stadt und die Bahn aktuell bereits in Abstimmungsrunden. SOB-Kollegin Andrea Schmidt erläuterte die geplanten Baumaßnahmen rund um die Gleiserneuerungen von Pirach bis Burghausen sowie die Planungsmaßnahmen an Bahnübergängen, die seitens der Südostbayernbahn bereits in diesem und kommendem Jahr vorgelagert sind.

Einige vorgestellte Maßnahmen konnten in der abschließenden Diskussionsrunde mit dem Stadtrats-Plenum noch näher beleuchtet werden, darunter auch Fragen zum Schallschutz, Ausbau der Industriebahnhöfe, Eisenbahnkreuzungsgesetz usw. Bürgermeister Florian Schneider verabschiedete die Bahnvertreter mit einem positiven Feedback: „Wir schätzen das Bauvorhaben sehr und wollen gemeinsam zum Ziel kommen.“ Und darin sind sich Bahn und Burghausen schon jetzt einig. „Wir werden weiterhin im engen Austausch bleiben“, versicherte auch Sven Kluba.

Die Präsentation steht hier zum Download bereit.

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